onlineCORONABIBELteilen zum 12. Sonntag im Jahreskreis « zurück

Kath SG
Auch diese Woche haben sich wieder einige ans onlineCORONABIBELteilen gewagt!
Auch wenn es eine sehr herausfordernde Frage war, die Jesus im 9. Kapitel des Lukas-Evangeliums da an seine Schüler*innen und damit auch an uns heute richtet. Diese Schlüsselstelle unseres Glaubens verlangt gerade dazu, uns mit diesem Text auseinanderzusetzen. Ihr könnt gespannt sein, was da wieder alles an inspirierenden Gedanken zusammengekommen ist.

Der Text aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 9, Verse 18 bis 21, ist in der Corona-Bibel auf Rätoromanisch verfasst. Keine Sorge - eine Übersetzung findet Ihr hier:

Als Jesus einmal für sich allein gebetet hatte, seine Schülerinnen und Schüler aber waren mit ihm, fragte er sie: »Für wen halten mich die vielen Menschen?« Sie antworteten ihm: »Für Johannes den Täufer, andere meinen Elija, wieder andere sagen, ein Prophet aus alter Zeit sei auferstanden.« Er sprach zu ihnen: »Und ihr? Für wen haltet ihr mich?« Petrus antwortete: »Für Christus, den Gesalbten Gottes.« Er aber gebot ihnen, dies niemandem zu sagen […]
 
(Lukas 9,18-21 – Verwendete Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache)

Die Gedanken, die sich «onlineCORONABIBELteilende» dazu gemacht haben, findet Ihr hier:
  • Die Jünger werden gefragt: Für wen haltet ihr mich? Petrus antwortet «stellvertretend» für alle: Für Christus, den Gesalbten Gottes. Petrus spricht für alle; weiss er, dass Jesus bald sterben wird, oder spricht er davon, dass Jesus wie ein König gesalbt wird. Er lässt den anderen Jünger keine Möglichkeit, sich selbst zu äussern. Es ist schade, dass sich zum Beispiel ein Judas Ischariot nicht äussern kann. Denn Christus heisst doch: der Gesalbte. Für mich ist Jesus Gottes Sohn, der von Gott gesandt war, um für uns wie einer von uns die Weisungen zu leben, auszulegen. Gott wollte mit Jesus ein Exempel statuieren. Jesus ist für mich in jedem Menschen vorhanden.
  • Wäre ich damals im Kreise Jesu Jünger gestanden und hörte gespannt auf die Antwort von Petrus, hätte ich ihm vielleicht kopfnickend zugestimmt. Aber heute lesend und wissend durch die frohe Botschaft von Jesus (Evangelium) antworte ich Jesus: «Du bist Christus, Gottes Sohn, der Retter – mein Retter!»
  • Manchmal ist es besser, wenn niemand die Vergangenheit des Andern weiss. Jesus sagt es ja deutlich. Das Gestern ist Vergangenheit. Das Morgen kennt niemand. Das Heute ist bekannt. Also leben wir ganz brav und treu, der uns seine Kinder nennt. Es heisst ja, kommet her, alle die beladen sind. Ich will Euch helfen. Grösser als der Helfer ist die Not ja nicht.
  • «Für wen halten mich die vielen Menschen?» Sind nicht alle Antworten in ihrem tieferen Gehalt richtig und wahr? Verkörpert Jesus, als Gottes Sohn und Gesalbter, nicht alles in allem und liegt nicht gerade hier drin das grosse Geheimnis seiner Existenz und Göttlichkeit? Für mich sind alle Antworten der Gefragten stimmig.
  • Vielfältig würde ich Jesus die Antwort geben auf die Frage «Für wen hältst Du mich?!»: Für einen Propheten, für Gottes Nähe damals und heute, für einen Ratgeber, für ein Vorbild für mein Leben, für einen wichtigen Begleiter. Und gerne würde ich ihm dann dieselbe Frage stellen und wäre gespannt auf die Antwort und deren Vielfalt. Es scheint mir eine Grundfrage des Lebens: Wer bin ich? Und wie bin ich für wen: für meine Partnerin, die Kinder, die Grossinder, die Freundinnen und freunde – und wer sind sie für mich? Das werde ich in nächster Zeit einige fragen...!
  • Jesu Frage, an mich, für wen ich ihn halte, löst in mir rasch die Antwort aus, dass ich ihn für Jesus Christus halte, Gottes Sohn, und in Einheit mit dem Vater und der Geistkraft, für Gott, mein Gegenüber in der täglichen, kurzen Morgenmeditation, wo ich meine Anliegen vorbringen kann, gehört werde und getragen bin. Und dies macht mir den Tag hell und leicht und zaubert damit auch ein Lächeln auf mein Gesicht.
  • «Er aber gebot ihnen, dies niemandem zu sagen.» Jesus verbietet, die Wahrheit weiterzuverbreiten. Offenbar ist die Wahrheit zu viel für die Leute in jener Zeit. Vielleicht soll jede und jeder selber herausfinden, wer Jesus wirklich ist. Eigene Erkenntnisse behält man auch leichter und überzeugen einem mehr, als wenn andere es einem sagen. Daher verstehe ich Jesus‘ Zurückhaltung, nicht zu viel über seine Person zu erzählen, sondern viel mehr seine Persönlichkeit zu erfahren.
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